DER EWIGE KREISLAUF
So wie die Menschen unterliegt auch das Land dem ewig währenden natürlichen Kreislauf von Sommer und Winter, Licht und Dunkel, Leben und Tod. Das Jahr teilt sich in eine dunkle und in eine lichte Hälfte, die durch den Lauf des Mondes und der Sonne geprägt werden und den Jahreszyklus für Mensch und Natur bestimmt. Das Fotoprojekt „THE CIRCLE OF THE SEASONS“ führte mich ein Jahr lang zu den stillsten Naturoasen von Wien und Umgebung, um den Lauf der Jahreszeiten fotografisch festzuhalten. Die Jahreszeiten-Bilder veranschaulichen anhand des stets gleichen Naturausschnitts auf eindringliche Weise die Wandlung der sichtbaren Wirklichkeit.
NATUR IM WANDEL
In meiner fotografischen Auseinandersetzung mit dem Jahreszyklus wurde mir klar, dass man die Wirklichkeit der Natur nie ganz ergreifen, begreifen kann. Man bleibt immer auf Distanz. Bleibt Beobachter und verliert sich im künstlerischen Spannungsfeld zwischen eigener Wahrnehmung und sichtbarer Wirklichkeit. In diesem Kontext sind die Bildcollagen ein Abbild des real erlebten und doch wieder nicht. Auf den ersten Blick wirkt das Naturmotiv harmonisch und einladend. Doch je intensiver man sich auf das Bild einlässt, es genauer betrachtet, desto tiefer man in den Wald möchte, der sich so einladend auftut, desto mehr entfernt er sich, wird immer abstrakter und unfassbarer.
INSZENIERTE WIRKLICHKEIT
Alle Fotografien wurden vom selben Standpunkt aus gemacht. Der Fokus lag einzig und allein auf dem Naturmotiv: kein beeindruckendes Panorama, auch kein romantisch verwunschener Ort, sondern nur der Ausschnitt eines kleinen Stücks unberührter Natur, überall und nirgendwo zu finden. Bei den Jahreszeiten-Bildern werden bis zu sieben Fotoarbeiten überlagert und miteinander kombiniert. Diese künstlerische Zusammenstellung von unterschiedlichen Zeitebenen ergeben neue Bildinhalte und sprengen so den Rahmen der gewohnten Betrachtungsweise. Was bleibt, ist die subjektive Auseinandersetzung mit einer überlagerten und inszenierten Wirklichkeitit.