A GOOD PHOTOGRAPH IS KNOWING WHERE TO STAND
Fotografie ist für mich eine Kunst der Beobachtung. Es geht darum, etwas Interessantes an einem gewöhnlichen Ort zu finden.
Mehr denn je ist es die Fotografie, die das Erscheinungsbild einer Stadt dokumentiert. In meinen Wien-Bildern geht es nicht nur darum, die architektonischen oder sonstigen touristischen Höhepunkte Wiens zu dokumentieren, sondern eine individuell künstlerische Sicht und Interpretation des Alltags herauszuarbeiten. Das heißt aber auch, dass nicht nur das Zentrum Wiens von Interesse ist, sondern ebenso die städtischen Randzonen ein besonderes Gewicht zukommt, jenen Bereichen, in denen Fluktuation, bauliche Veränderung, der Reiz der Vergänglichkeit und die Tristesse des Alltags in besonderer Weise dominieren können.
Mein besonderes Augenmerk gilt dem interpretierenden, spekulativen, sezierenden Blick auf die Stadt und deren Bewohner*innen. Aus dieser speziellen Sicht treten die Dinge entweder in ihrer ungeschminkten Alltäglichkeit ins Licht, oder es rückt scheinbar nebensächliches ins Zentrum des Interesses. Die scheinbar so einfache Unterfangen des Abbildens und Wiedergebens real existierender städtebaulicher Sachverhalte erweist sich als vielschichtiges Unterfangen. Nichts ist oder ist ausschließlich, was es scheint. Schwerpunkt meiner Arbeiten ist, der sich im Laufe der Zeit stark verändernde Stadtraum sowie das Festhalten belangloser Alltäglichkeiten.
Einfach hinausgehen und schauen. Die Augen aufmachen! Wien ist bunt, was seine Bewohner*innen angeht, und damit gibt es eine unglaubliche Vielfalt an Motiven. Mein Lieblingsmotiv erkenne ich, wenn ich es sehe. Lichtspiele und Silhouetten, zufällige Begegnungen, ästhetische Szenen – ich finde wirklich alles in der Stadt spannend. Natürlich führen bestimmte Orte und bestimmte Lichtsituationen zu bestimmten Bildern. Wenn ich in Wien unterwegs bin, bin ich offen für das, was ich finde. Ich weiß vorher nie, mit welchen Bildern ich nach Hause gehe. Das ist das schöne und spannende an der Streetfotografie – eine visuelle Reflexion und künstlerische Auseinandersetzung mit dem Leben in der Stadt.
Paul Cezanne
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